Santiago de Chile

Seit ich gestern mit erheblicher Verspätung in Santiago angekommen bin,habe ich schon so viel gesehen. Nach dem Koffer auspacken und einer wohltuenden Dusche, sowie einer Siesta ging es schon ins Viertel "Belle Vista", wo Dietmar sich mit den zwei Schulfreunden Mike und Adriana im Irish Pub verabredet hatte. Bella Vista ist ein buntes Viertel mit Bars und kleinen Geschäften. Wir plauderten und ich trank einen Cappuccino, der ganz gut war, um mich wachzuhalten. Danach fuhren wir zu Dietmars "Schlummermutter", bei der er 4 Wochen gewohnt hatte und die ihn bekocht und umsorgt hatte. Um unser leibliches Wohl kümmerte sie sich auch gestern. Es gab Gnocchi, verschiedene Salate, Fisch und als Nachspeise ein köstliches Pflaumen Kompott. Dazu chilenischen Rotwein! Am Tisch waren auch noch ein älteres Ehepaar aus Bremen, das eine Woche Sprachschule absolvieren wird, ein junger amerikanischer Student, der schon sehr gut Spanisch spricht und der Ehemann der Segnora. Die Gastgeberin,eigentlich eine Frau mit kroatischen Wurzeln, genoss es sichtlich, so viele Gäste bewirten zu dürfen.
Heute besuchten wir das Museum für Menschenrechte. Die letzte Rede von Salvador Allende an das chilenische Volk, bevor er seine Vision von einem besseren,sozialistischen Chile endgültig aufgeben musste, war für mich wohl eines der eindrücklichsten Zeugnisse dieser schrecklichen Ereignisse, die sich am 11. September 1973 in der Moneda ereigneten und worüber dieses Museum berichtet.
Der anschließende Besuch bei Bernhards Freund Carlos schaffte die Verbindung zum Hier und Jetzt. Es steht mir nicht zu, über Carlos hier etwas zu veröffentlichen. Aber sein Leben ist von dem Putsch und dem darauffolgenden Terrorregime unter Pinochet tief geprägt.
Dass wir hier in Santiago auch noch Bekannte und eine ehemalige Klavierschülerin aus Pratteln treffen, hat diesen zweiten Tag in Chile unvergesslich gemacht. Jetzt spüre ich mein Jet Leg und mache schleunigst Schluss.
Hasta luego, Pia
P.S. Heute hatte es zirka 34 Grad in Santiago!!