Arica und weiter

Es war nicht einfach, nach Arika zu kommen. Beim Einchecken am Flughafen in Santiago erfuhren wir, dass wir umgebucht wurden. Anstatt morgens um 11Uhr ging es erst abends um 21 Uhr los. Nach anfänglichem Ärger nutzten wir dann aber den Tag, um nochmals Santiago zu besichtigen, den Plaza de Armas, die Kathedrale, den Mercado Central. Im "Clinique", einem alternativen Lokal, wo es an den Wänden von ironischen und satirischen Aussagen über aktuelle und vergangene Politiker nur so wimmelt, von den Karikaturen und Fotomontagen ganz zu schweigen, tranken wir den besten Pisco sour von ganz Santiago. Der Tag wurde lang. Bis wir in Arica unser Hotel bezogen hatten und nach einem Willkommens Trunk ins Bett fielen, war es 2 Uhr morgens. Die Nacht über war das Rauchen des Pazifiks zu hören.
Das Auto das wir am nächsten Morgen für unsere Tour abholten, würde sich auch als Theaterkulissen Transport gut eignen. Ein Mitsubishi L200 Katana, mit Ladefläche! Damit erreichten wir Putre auf 3500 m Höhe. Der 1200-Einwohner-Ort verdankt seine Existenz dem Umstand, ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt auf den zahlreichen Handelswegen des Altiplano gewesen zu sein. Rund um Putre gibt es zahlreiche Oreganofelder und weite Felder für Lamas und Alpakas. Im Dorf selber kann man warme Pullover und Ponchos aus der Wolle der Alpakas kaufen, zum Teil handgestrickt. Die Bevölkerung ist sehr indianisch geprägt, mich erinnerten sie mehr an Peruaner als an Chilenen.Ich kaufte mir sofort einen Pullover, brauche ich ihn doch auch dringend bei den kühlen Temperaturen auf dieser Höhe. Leider überfiel sie mich dann doch noch - die gefürchtete Höhenkrankheit. Zuerst verspürte ich langsam zunehmende Kopfschmerzen, denen ich mit herkömmlichen Kopfschmerztabletten nicht den Garaus machen konnte. Sie wurden immer stärker, dazu kamen Übelkeit und wohl auch Fieber. Ich fühlte mich die ganze Nacht sehr elend. Dietmar brachte mich heute früh zum Ambulatorio, wo man mir sofort eine Sauerstoffmaske aufsetzte. Er hat dies auch fotografisch festgehalten, mir aber versprochen, das Foto nicht auf Facebook zu veröffentlichen.
Inzwischen geht es mir besser, ich muss aber dauernd tief ein und ausatmen und viel trinken. Auch sollte ich mich nicht hinlegen, da dann die Kopfschmerzen wieder kommen könnten, was ich unter allen Umständen vermeiden möchte. Aus dem Ausflug in den Lauca Nationalpark und zum Lago Chungarà, der auf 4500 m Höhe liegt, wurde dann leider nichts. Dietmar hat sich allein auf den Weg gemacht. Ich verpasse auch die schneebedeckten Vulkane, die Flamingos, Blässhühner, Reiher, Gänse, Enten, Möwen... Dafür habe ich mehr Zeit für meinen Blog.
Hasta luego, Pia








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