Posts

Es werden Posts vom Juni, 2023 angezeigt.

Dernières impressions

Bild
Das Leben auf einem Boot setzt einiges an Toleranz und Flexibilität voraus. Dietmar hat mir bestätigt, dass ich die Situation ganz gut gemeistert hätte. Für jemanden, der gewohnt ist, sich täglich in sein Musikatelier von 60 m2 zurückziehen zu können, war diese Woche eine echte Herausforderung. Natürlich hat jede und jeder zum harmonischen Beisammensein beigetragen. So war wohl dieses gemeinschaftliche Erlebnis das, was mir am stärksten in Erinnerung bleiben wird. Mehr als die erwartete Entschleunigung, die traumhafte Natur, das Gleiten auf dem ruhigen Fluss, das Vogelgezwitscher, die Entenfamilien oder die Fischreiher, die sich oft von uns gestört fühlten. Aber ich war auch froh, als sich die Reise dem Ende zu neigte und der Ursprungsort näher rückte. Ich sehnte mich nach etwas mehr Komfort, einem richtigen Bett und einem Klo, das nicht nach Chlor oder Kloake roch. Die letzte Nacht verbrachten wir nochmals „wild“. Das hiess, keine Möglichkeit zum Wasser auffüllen. Auch Strom war nicht

Au retour

Bild
Die Zeit vergeht, wir sind bereits auf dem Rückweg. Gestern hatte man mich dazu aufgefordert, in aller Herrgottsfrüh aufzustehen. Ich sollte bei Morgenlicht - womöglich bei Sonnenaufgang das Boot steuern und Modell stehen. Also schoss ich kurz vor sechs aus dem Schlaf hoch und hatte Glück, dass ich mir nicht den Kopf am Brett darüber anschlug. Ich kann nämlich nicht aufrecht auf meiner Pritsche sitzen. Diesen Luxus geniesst in unserer Koje nur Dietmar. Die Sonne hatte nicht auf mich gewartet. Trotzdem entstanden einige schöne Bilder. Nach dem Frühstück ging es los Richtung Chalon sur Saône. Die Kathedrale St. Vincent  Hier legten wir auch schon an und begaben uns in die Stadt. Neben Brot und Wasser mussten vor allem die Zutaten fürs Boeuf bourguignon gefunden werden.  Brot und Wasser fanden wir ohne Probleme. Die Köche Isolde und Klaus änderten jedoch ihren Menueplan. Der Metzger riet ihnen dazu. Im Sommer esse man doch kein Boeuf Bourguignon! Chalon kenne ich bereits ein bisschen, sei

Cuisery

Bild
Das Bücherdorf „Le Village du Livre“ in Cuisery wurde 1999 gegründet und ist das vierte seiner Art in Frankreich. Man wollte das Stadtzentrum mit Buchhandlungen und Antiquariaten attraktiver gestalten. Buchhändler und Künstler veranstalten während des ganzen Jahres kulturelle Veranstaltungen. Am Morgen des vierten Tages erkundeten wir das auf der Anhöhe gelegene Dörfchen und entdeckten auch eine Weinhandlung, wo wir uns mit einem sehr leckeren Burgunderwein eindeckten. Man beachte die weisse Katze neben dem Bücherladen „les Chats noirs“ Wie dieses Tier heisst, weiss ich leider nicht. Es kroch im Centre Eden über den Rasen. In diesem Park kann man Flora und Fauna der Region entdecken. Wegen Fermature am Montag konnten wir nur einen Blick reinwerfen. Das Fahrrad von Locaboat ist fast so träge, wie das Boot. Notre-Dame de Cuisery, erbaut 1504. Auf der Weiterfahrt zum nächsten Quartier galt es, die Riesenschleuse von Ormes auf der Saône zu durchqueren, um auf die kleinere Seille zu gelange

Tournus, La Truchère, Cuisery

Bild
Ich hatte noch gar nicht erwähnt, wie wir zu dieser Minikreuzfahrt gekommen sind. Locaboat ist eine Firma, welche Hausboote vermietet. Martin und Brigitte hatten den Auftrag erhalten, neue Fotos für einen Prospekt zu liefern. Wir dürfen als Crew mitfahren und ab und zu Modell stehen. Daher auch die farbige Kleidung, da sich weiss und schwarz zum Fotografieren nicht eigenen. Als Crew hat man auch noch andere Pflichten und Martin hatte die Idee, dass alle alles machen. Dazu gehören neben dem Fahren des Bootes Kochen, Abwaschen, Tisch decken, Frühstück zubereiten. Der erste Stop war in Tournus. Die Stadt empfing uns in Sonntagsstimmung.  Dieser Duft ist herrlich! Anscheinend soll es den Ort schon vor der Gründung der Benediktiner-Abtei gegeben haben. Die Kirche Saint Philibert ist die älteste grosse romanische Kirche Frankreichs. Hier wurde gerade der Sonntagsgottesdienst gefeiert. Kleine kulturelle Besuche sind sehr bereichernd. Aber sie sind kurz. Man ist ja nur auf der Durchreise. Das

Von Santenay bis Chalon

Bild
Es galt früh aufzustehen an diesem zweiten Tag auf dem Canal du Centre. Das war gar nicht nach meinem Geschmack. Zudem wachte ich mit brummendem Schädel auf - wahrscheinlich eine Reaktion auf das Motorengeräusch, oder auch auf etwas anderes. Jedenfalls brauchte ich eine Tablette und meinen Paimutan - Tee.  Dann ging es besser und ich marschierte zusammen mit Isolde ins Städtchen Chagny auf der Suche nach einer Boulangerie. Die ist in Frankreich nicht schwer zu finden. Ein Franzose isst doch keine Aufbackbrötchen zum Frühstück! Nach erfolgreichem Kauf gönnten wir uns einen Petit Café, bevor es zurück zum Boot ging. Wir wurden sehnlichst erwartet. Jetzt wartete die grosse Herausforderung auf unseren Kapitän Martin und die ganze Crew. Eine Schleusentreppe mit 10 Schleusen, die alle hintereinander durchquert werden mussten. Also übte auch ich mich weiterhin im Vertäuen, natürlich immer mit Hilfe eines andern Matrosen. Meistens war es Klaus, der wie ein Wiesel an Land springen kann, während

Schiff ahoi zum zweiten

Bild
Es ist beinahe drei Jahre her, seit wir im August 2020 in Digoin an der Schiffanlagestelle unser kleines Boot besichtigten. Unerfahren und abenteuerlustig waren wir uns aber sofort einig darüber, dass man diese Badewanne nicht als Boot bezeichnen konnte. Dieses Mal war das ganz anders! Mit unserem erfahrenen Kapitän Martin, der uns nach sorgfältiger Prüfung in seine Crew aufgenommen hatte, durften wir ein 14 Meter langes Boot in Saint-Léger-sur-Dheune besteigen. Die Zulassungsprüfung zum Hilfskapitän bestand Dietmar ohne Probleme, wobei er bei der Probefahrt bereits die schwierigsten Manöver ausführen und am Schluss wieder rückwärts in einer schmalen Parklücke anlegen musste.  Unsere Besatzung besteht aus Martin und Isolde, Klaus, Brigitte und uns zwei.  Hier beim ersten Picknick, bevor es zum Grosseinkauf im nahen Supermarkt ging.  Die Kabinen sind eng, der Stauraum ziemlich beschränkt. Meine Garderobe war kaum unterzubringen. Nachdem ich angewiesen wurde, zwecks Fotos keine schwarze