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Es werden Posts vom Dezember, 2017 angezeigt.

Antarktis ade!

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Wieder Nebel, keine Sicht, leichter Schneefall, eben Antarktis. Eisberge, einer sogar grösser als unser Schiff! Ab und zu bläst das Nebelhorn. Und plötzlich ein Jauchzer! Irgend jemand hatte eine Eisscholle mit Pinguinen entdeckt. Sie schwammen an uns vorbei, wohin wohl? Die übermütigen liessen sich ins Wasser gleiten, näherten sich unserm Schiff. In Schwärmen sprangen sie hoch, gleich fliegenden Fischen. Vom Deck 3, wo unsere Kabine liegt, waren sie gut zu beobachten.  Das war gestern. Ich befand mich zu dem Zeitpunkt auf Deck 8. Meine Fotos sind nichts geworden. Ich unterhielt mich mit einer älteren Dame, in Neuseeland geboren, in Australien aufgewachsen, lebt seid 50 Jahren in Miami. Sie erzählte mir aus ihrem Leben, von ihren sechs Geschwistern, von denen zwei noch leben, von ihren verschiedenen Reisen, berufsbedingt, durch ihren Mann. Aber auch von solchen, die sie aus Neugier gemacht hatte, zum Beispiel einer Safari mit Tierbeobachtungen in Afrika. Seither ist sie Vegetarierin. Ü

Impressionen aus den letzten zehn Tagen

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Antarktis- why?

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Wieso fahren Menschen in diese unwirtliche Gegend? Heute vielleicht aus Neugier und Abenteuerlust. Im 16.Jahrhundert aber galt es noch, die Welt zu erobern. Territoriale Ausweitung der Länder, Gewinnung von Resourcen, Erkundung neuer Handelswege, Ruhm und Forschung waren Gründe, die extremen Strapazen einer Antarktisexpedition auf sich zu nehmen. Nachdem ab 1820 verschiedenen Seefahrer aus Norwegen, Belgien, England und Amerika ihre ersten Erfahrungen in der Antarktis gemacht hatten, begann der Run auf den Südpol. Wer wird als erster dieses Ziel erreichen? Es war der Norweger Amundsen im Jahre 1899. Ihm folgte der Brite Scott und der Amerikaner Byrd. 1956 wurden im Antarktisvertrag Regeln für die friedliche Nutzung und Forschung der Antarktis aufgestellt. Zudem wurden die Besitzansprüche der verschiedenen Nationen auf die Antarktis geregelt. Ein grosser Teil wurde Neuseeland zugesprochen, das geographisch am nächsten liegt. Aber auch andere Länder machten ihre Ansprüche geltend. Im gan

Thermowäsche

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Die zog ich das erste Mal an, als wir Puntas Arenas erreichten. Da blies nämlich ein eisig kalter Wind. Die Antarktis lässt grüssen. Um 6 Uhr früh ging die Zaandam an Land. Riesige Ankerbojen lagen im flachen Wasser. Man musste sich nicht ausboten lassen, sondern konnte das Schiff nach den üblichen Sicherheitschecks zu Fuss über eine Brücke verlassen. Mit unsern Bekannten vom Ausflug nach Coyhaique fuhren wir im Taxi Richtung Zentrum. Bei dem berühmten Friedhof stiegen wir aus und bestaunten die prunkvollen Grabstätten der europäischen Einwanderer. Der Besuch von Punta Arenas diente aber vor allem dem Veröffentlichen unserer Blogs, was ja bekanntlich mit verschiedensten Problemen verbunden war.  Trotzdem reichte die Zeit aus, um einen kleinen Teil der weitläufigen Stadt zu besichtigen. Sie hat durchaus ihren Reiz! Der Plaza de Armas ist gesäumt von Geschäften und Kaffees. Auch eine Touristinformation befindet sich hier. Touren zur Magdaleneninsel wurden angeboten. Dort trifft man auf d

Chili

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Das ist Chili.  Er wartete auf uns, als wir Richtung Fort Antonio marschierten. Jetzt begleitet er uns auf dem Schiff.  Den Ausflug auf die Insel Chiloé, ausgehend von der Hafenstadt Castro, machten wir mit der deutschen Reisegruppe zusammen. Rainer und Andrey begleiteten uns. Die beiden Reiseleiter haben eine eigene Agentur und wurden von Berge und Meer beauftragt, und während der ganzen Kreuzfahrt zu begleiten. Da die beiden Unternehmer unabhängig sind, geben sie neutrale und vor allem auch kritische Informationen. Zudem sind sie sehr unterhaltend und verbreiten gute Stimmung. Zuerst hatten wir etwas Mühe, uns der Herde anzuschliessen. Wir entdeckten aber bald, dass da durchaus einige Individualisten unterwegs sind, mit denen man sich gut unterhalten kann. Das gilt übrigens auch für unsere abendliche Tischrunde. Sie besteht aus zwei allein reisenden Frauen. Eine ist Dolmetscherin und arbeitet als Ausbilderin für Deutsch und Englisch in der Flüchtlingshilfe. Die andere Dame hat ans

Tempieno

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Ein Gletscher, der sich bis zum Meer erstreckt. Das ist der Name eines Gletschers. Der erste, den wir auf der Fahrt durch die chilenischen Fjorde entdeckten. Die Sonne meinte es gut mit uns. Sie liess ihn in den schönsten Blautönen erscheinen. Und er kalbte - vor unseren Augen!  Ich bin ja selten wirklich innerlich berührt von der Natur. Meistens finde ich sie einfach nur schön anzuschauen. Aber diesmal hat es auch mich erwischt. Wir fahren jetzt den zweiten Tag durch die chilenischen Fjorde. Bei einem Vortrag hier auf dem Schiff habe ich erfahren, dass Fjorde durch Gletscher entstanden sind, welche sich gewissermassen durch die Gesteinsmassen zum Meer hindurch gequetscht haben.  Vorträge gibt es übrigens regelmässig hier auf dem Schiff. Sie sind meistens auf Englisch, aber man kann doch das eine oder andere mitkriegen. Auch der Vortrag über die Längengrade und deren Auswirkungen auf das Klima auf der Erde war spannend. Ich weiss jetzt, wieso es auf der Höhe des  Äquator so heiss

Zaandam

Dritter Versuch! Ich hatte schon zweimal begonnen, einen Blog zu schreiben. Mit der neuen Blogspot App. Diese scheint aber den Text nicht zu speichern, wenn man kein WLAN hat. Nun bin ich aber in einer andern Welt, der schwimmenden. Und hier kosten 100 Minuten Internet 55 US Dollar. Wenn ich also eine Stunde brauche, um einen Blog zu schreiben, wird das ziemlich teuer. Zumal mir eine Stunde meistens nicht reicht. Ich schreibe jetzt in Pages und kopiere die ganze Chose, wenn wir an Land sind in meinen Blog. So können meine Liebsten endlich erfahren, wo wir sind, wie es uns geht und was wir erlebt haben. Heute morgen warteten wir im Mondrian Theater - tönt gut, nicht wahr! - auf unsere Ausbootung zum ersten Landgang. Das Mondrian Theater ist ein Raum in etwas altmodischem Stil, mit bequemen Plüschsesseln und Konsumationsbestuhlung. Gestern begrüsste uns hier der Kapitän des Schiffes, ein sympathischer Engländer gesetzteren Alters und sehr vertrauenswürdig. Wenn die Zaandam, unser Schi

Da ist ja ganz Deutschland drin...

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sagte der nette Bahnangestellte, der meinen Koffer in den Zug hievte. Ich wusste nicht, dass ganz Deutschland 23 Kilogramm wiegt - bei mir vielleicht 24. Aber da verrate mir mal jemand, wie man es schafft, mit weniger Gepäck zurecht zu kommen, wenn man in die extremsten Klimazonen Südamerikas reist! In Santiago de Chile werden uns knapp 30 Grad erwarten und je mehr wir in den Süden kommen, desto kühler wird es werden. Und schliesslich landen wir im ewigen Eis! Dann kommt noch dazu, dass wir nicht wie Tramper zu Fuss unterwegs sind, sondern als verwöhnte Touristen auf einem Kreuzfahrtschiff. Und das noch zur Weihnachts- und Neujahrszeit! Da muss Frau sich doch auch hübsch machen können, um sich in diesem Ambiente wohl zu fühlen. Ich hoffte, dass mein Handgepäck, das eben kein Handgepäck mehr war, sondern wegen überfülltem Flieger zu normalem Bordgepäck mutierte, ankommen würde. Sonst würde ich ohne Schuhe und ohne Glitzer- Jäcklein die Festlichkeiten überstehen müssen. Auch auf meine Re