Antarktis- why?

Wieso fahren Menschen in diese unwirtliche Gegend? Heute vielleicht aus Neugier und Abenteuerlust. Im 16.Jahrhundert aber galt es noch, die Welt zu erobern. Territoriale Ausweitung der Länder, Gewinnung von Resourcen, Erkundung neuer Handelswege, Ruhm und Forschung waren Gründe, die extremen Strapazen einer Antarktisexpedition auf sich zu nehmen.
Nachdem ab 1820 verschiedenen Seefahrer aus Norwegen, Belgien, England und Amerika ihre ersten Erfahrungen in der Antarktis gemacht hatten, begann der Run auf den Südpol. Wer wird als erster dieses Ziel erreichen? Es war der Norweger Amundsen im Jahre 1899. Ihm folgte der Brite Scott und der Amerikaner Byrd. 1956 wurden im Antarktisvertrag Regeln für die friedliche Nutzung und Forschung der Antarktis aufgestellt. Zudem wurden die Besitzansprüche der verschiedenen Nationen auf die Antarktis geregelt. Ein grosser Teil wurde Neuseeland zugesprochen, das geographisch am nächsten liegt. Aber auch andere Länder machten ihre Ansprüche geltend. Im ganzen sind es 12 Länder. Die Schweiz gehört nicht dazu. Noch hat sie eigene Gletscher.
Die Tierwelt in der Antarktis ist reich! Zu ihr gehören verschiedenen Arten von Walen, Robben, Pinguinen und Vögeln. Sie sind heute alle geschützt! So konnte man das  Allerschlimmste verhindern. Der sechste Kontinent ist der einzige, auf dem  bei seiner Entdeckung die Urbevölkerung nicht ausgerottet wurde, weil es keine gab. Dafür hat man das mit den Walen und Robben geschafft. Heute hat sich ihr Bestand dank dem Einschreiten von Umweltorganisationen weitgehend erholt. 
Nach einer Unterbrechung von 36 Stunden wegen Sturm konnten wir endlich das Kap Horn umfahren. Zu diesem Zeitpunkt hatte Dietmar eine Magen-Darm-Verstimmung und ich war wieder seekrank. So lagen wir den ganzen Nachmittag in unserer Kabine und verpassten den magischen Moment. Das Schiffshorn blies. Der Wind auch! Ich rappelte mich hoch, zog meine wärmsten Kleider an und schleppte mich aufs Deck, um wenigsten einige Bilder des Kaphorn aus der Ferne zu machen.




Die Durchquerung der Drake- Passage erfolgte unter ähnlich rauhen Bedingung. Dafür wurden wir danach reichlich belohnt, als wir die nördlichste Spitze der Antarktis- Halbinsel erreichten. Die Schönheit dieser Landschaft lässt sich schwer beschreiben. Man muss sie erleben. Der eiskalte Wind peitscht einen wach, die Sonne blendet und man spürt eine Unendlichkeit, die es sonst wohl kaum an einem andern Ort auf der Welt gibt. Menschen haben zwar Basisstationen auf diesem Achipel gebaut. Sie machen Messungen und Untersuchungen, um zu verstehen, wie es zu dieser Eiswüste kommen konnte, welches Leben hier existiert und wie das überhaupt möglich ist. Aber es ist wie mit dem Glauben. Man kann ihn nicht wissenschaftlich erklären. Dasselbe gilt für Wirkung dieser Landschaft auf die Menschen. Ich bin froh, dass unser Schiff nicht anlegt. Ich will nicht, dass unsere Herde laut blökend diesen Boden betritt. Zum Glück sind die Umweltbestimmungen extrem streng geworden. Nur etwa 10 Kreuzfahrtschiffe sind pro Saison erlaubt. Diese fahren nicht mit Schweröl, sondern mit einem weniger schädlichen Frachtdiesel. Ausbootungen sind limitiert und sehr teuer. Die rigiden Verhaltensvorschriften bekamen auch wir zu lesen, obwohl wir die Antarktis nicht betreten dürfen.
Dafür bekamen wir Besuch eines Teams der amerikanischen Forschungsstation Palmer. Die acht Wissenschaftler stiegen in der Früh auf die Zaandam berichteten uns über ihrer Aktivitäten, zeigten uns Fotos der Station in der Nähe unseres jetzigen Standpunktes, im Nordwesten des Archipels. Den ganzen Tag stehen sie uns für Fragen zur Verfügung. Leider verstehen wir ihr amerikanisches Englisch schlecht. Trotzdem kriegte ich einiges mit, so zum Beispiel, wie das Krill, eine Art Plankton und die wichtigste Nahrungsquelle der Tiere hier, untersucht wird. Darin hat man auch Wirkstoffe entdeckt, die anscheinend Hautkrebs bekämpfen sollen. Ja die Forschung wird immer und überall auf der Welt zum Wohle der Menschheit eingesetzt. Eigentlich sollte es uns allen blendend gehen!



Wir kommen an!








Endlich Pinguine!




Und eine Robbe!!



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