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Erice und Palermo zum zweiten

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Langsam neigt sich unsere Rundreise auf Sizilien dem Ende zu. Trotz der Italianità, die ich über alles liebe und dieser überaus reichen Kulturschätze, bin ich darüber nicht unglücklich. Viele Erlebnisse und Eindrücke, das Zurechtfinden in einer grossen Reisegruppe, die physische Anstrengung, all das hat seinen Sättigungspunkt erreicht. Und was ich überhaupt nicht mehr ertrage, ist dieses Hindurchquetschen unseres Reisebusses durch die schmalen, verstopften Strassen der sizilianischen Städte!  Unsere letzte Hotelanlage Baglio Basile in der Nähe von Marsala, in der ich einen ganzen Tag gefaulenzt habe. Und Abfall, schlecht kaschiert hinter der Zypresse, gab es natürlich auch hier. Er stank zum Himmel! Überhaupt musste ich immer wieder feststellen, dass die Sizilianer andere Probleme haben, als Umweltschutz. Plastik überall, Becher, Tüten, Verpackungen fliegen in der Gegend herum. Eine „aprés moi le déluge“ -Stimmung herrscht hier. Arbeitslosigkeit, Immigration und auf der andern Seite La

Agrigento und Selinunt

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Der Ausflug zum antiken Tal der Tempel begann mitten in der Nacht. Abfahrt 8 Uhr. Eine Qual. Die Fahrt dauerte etwas über zwei Stunden bis zu diesem Tal, das eigentlich gar kein Tal ist. Wenn man aber von der höher gelegenen Stadt Agrigento hinunter schaut, kommt es einem vor, als lägen die Tempel im Tal und nicht auf einem Hügelkamm. Die ursprüngliche griechischen Siedlung, die den Namen Akragas trug und von der noch ein Teil der Stadtmauer erhalten ist, wurde um das Jahr 582 v. Chr. von Auswanderern aus Rhodos und Gela gebaut. Unsere örtliche Reiseleiterin hiess Sarah und sprach ein eigenartiges Singsang - Deutsch ohne Punkt und Komma. Sie sah auch ziemlich ärmlich aus, ich vermute, sie versucht sich mit den Touristenführungen ein Zugeld zu verdienen. Ich habe ihr ein grosszügigen Trinkgeld gegeben. Dem Grossteil der Menschen in Sizilien scheint es wirtschaftlich nicht gut zu gehen mit durchschnittlich 20% Arbeitslosigkeit, bei jungen Menschen bis 40%. Die lange Fahrt entlang der süd

Catania, Ragusa, Syrakusa

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Fangen wir hinten an: Die Führung in Syrakus war sehr spannend. Die Dame - übrigens aus Basel stammend - schaffte es, die Geschichte der Entstehung dieses Ortes auf eine Art zu erzählen, die es einem leicht machte, ihr zu folgen. Wir besuchten zuerst die weitläufige Ausgrabungsstätte. Im 7.Jhd. vor Chr. kamen die ersten Einwanderer auf der Insel an. Es waren überwiegend  arme Menschen, Bauern und Arbeiter, die in ihrer Heimat Griechenland keine Zukunft sahen. Sie fanden einen Ort vor, der Möglichkeiten bot, eine neue Existenz aufzubauen. Die Gegend war von Wasseradern durchzogen, eine Voraussetzung, um Steinbrüche anzulegen. So konnte die Siedlung Syrakus aufgebaut werden. Wir besuchten den noch erhaltenen Paradies - Steinbruch, so genannt, weil er heute eine reiche Vegetation aufweist. Hier befindet sich auch das Ohr des Dionysos und ganz in der Nähe ein griechisches Theater. Nach einem kurzen Fussmarsch bei hochsommerlichen Temperaturen erreichten wir auch das 300 Jahre später entsta

Der Pate und Cefalù

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Der vierte Reisetag führte uns nach Cefalù, wo wir schon wieder eine Kathedrale besichtigten, ebenfalls ein Normannendom. Dieser gewaltige Bau - eigentlich eher eine Festung als eine Kathedrale - verdankt seine Existenz höheren Mächten. Roger II geriet im Jahre 1131 in einen Sturm und gelobte, falls er überleben würde, an dem Ort eine Kirche zu stiften, an dem er sich an Land retten könne. Er wollte eigentlich auch dort begraben werden. Aber da der Bau bei seinem Tod noch nicht fertigt war, steht sein Sarkophag heute in der Kathedrale von Palermo.   Nach dem Besuch von Cefalù, mit der Besteigung einer  der beiden Türme der Kathedrale und einem Zwischenfall, den ich im  nächsten Blog beschreiben werde, ging es weiter nach Savoca. Das war ein besonderes Erlebnis. In diesem kleinen Bergdorf wurden nämlich zwei Szenen aus „Der Pate“ gedreht! Die Bar, in der Al Pacino den Vater seiner zukünftigen Frau traf, ohne zu wissen, dass er der Vater war - der war nämlich zuerst gar nicht erfreut dar