Taormina

Der fünfte Reisetag war ein trendtourloser. Ich hatte gestern in Cefalù einen kurzen Anfall, das heisst, ich entwickelte plötzlich eine starke Massentourismus-Allergie. Das äusserte sich so, dass ich in dem kleinen Laden beim Mineralwasser kaufen wie versteinert im Menschengetümmel stehen blieb und mich nicht mehr bewegte. Jetzt, wo ich das niederschreibe, erinnere ich mich an eine ähnliche Situation vor mehreren Jahren - ich glaube es war in Sardinien. Damals passierte es mir auch, dass ich mich nicht mehr von der Stelle bewegte, weil sich ein Schäferhund bellend vor mir aufbäumte. Wir durchquerten verbotenerweise eine Schafweide. Der Hund tat eigentlich nur seine Pflicht. Dieses Mal war kein Hund weit und breit zu sehen, dafür aber bellende Touristen. Dietmar wurde, angesichts meines Versteinertsein etwas ungeduldig, schlug dann aber doch vor - um Schlimmeres zu vermeiden - dass wir am folgenden Tag einen Ruhetag einlegen und auf den Ausflug zum Ätna verzichten sollten. Meine Lähmung löste sich dann langsam, wie damals, als ein Bauer uns zu Hilfe eilte. So durfte ich heute ausschlafen, habe sogar gefrühstückt, weil es eben nicht mehr so früh war. Dann fuhren wir mit dem öffentlichen Bus gemütlich nach Taormina, besichtigten das antike griechische Theater, schlenderten durch die Gassen und verbrachten einen entspannten Tag ohne Zeitplan. Wenn eine Touristengruppe mit Audio Guides an uns vorbei torkelte, spotteten wir leise und verdrängten mit Erfolg die Gewissheit, dass wir am folgenden Tag auch wieder torkeln würden. 

Vom Hotel „Olymp“ runter nach Letojanni. Dort bestiegen wir den Bus nach Taormina.










Ätna, wo bist du??


Auch im Duomo von Taormina gibt es denn Pancrator - den Weltenherrscher. Mit der rechten Hand segnet er die Menschen, in der Linken hält er das Evangelium.



Und der Herrscher der Meere!







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