Agrigento und Selinunt

Der Ausflug zum antiken Tal der Tempel begann mitten in der Nacht. Abfahrt 8 Uhr. Eine Qual.
Die Fahrt dauerte etwas über zwei Stunden bis zu diesem Tal, das eigentlich gar kein Tal ist. Wenn man aber von der höher gelegenen Stadt Agrigento hinunter schaut, kommt es einem vor, als lägen die Tempel im Tal und nicht auf einem Hügelkamm. Die ursprüngliche griechischen Siedlung, die den Namen Akragas trug und von der noch ein Teil der Stadtmauer erhalten ist, wurde um das Jahr 582 v. Chr. von Auswanderern aus Rhodos und Gela gebaut. Unsere örtliche Reiseleiterin hiess Sarah und sprach ein eigenartiges Singsang - Deutsch ohne Punkt und Komma. Sie sah auch ziemlich ärmlich aus, ich vermute, sie versucht sich mit den Touristenführungen ein Zugeld zu verdienen. Ich habe ihr ein grosszügigen Trinkgeld gegeben. Dem Grossteil der Menschen in Sizilien scheint es wirtschaftlich nicht gut zu gehen mit durchschnittlich 20% Arbeitslosigkeit, bei jungen Menschen bis 40%. Die lange Fahrt entlang der südlichen Küste Siziliens hat sich gelohnt. Unterwegs erhielt man einen Eindruck von den riesigen landwirtschaftlichen Anbauflächen und Treibhäusern. In der Gegend von Selinunt liegt das grösste Anbaugebiet für Oliven. Berühmt ist die Sorte Nocellara del Belice. Wir durften frische Oliven und Olivenöl  bei einem Zwischenhalt probieren, zusammen mit köstlichem Marsala -Wein.




Auch nach Öl wird hier gebohrt.

Zu den Bauwerken in Agrigento zählen vor allem die Tempel der Hera und des Herakles, sowie der bis auf das Dach vollständig erhaltene Concordiatempel. Erwähnen möchte ich Alexander Hardcastle. Der Engländer war total besessen vom Wunsch, die Überreste der griechischen Siedlung zu restaurieren  und gab sein ganzes Vermögen dafür aus. Er wollte auch hier begraben werden - mit Tempelblick. Er starb im Jahre 1933.








Eine Bronzestatue, natürlich aus der heutigen Zeit: Ikarus - wohl abgestürzt!


Eine nachgebildete Statue aus Marmor, ohne Kopf - zum Wiederverwenden!

Die Ausgrabungsstätte von Selenunt wurde nie modern überbaut und ist weitgehend - und ziemlich weitläufig - erhalten. Wir trafen am späteren Nachmittag dort ein, gut gelaunt, nach oben erwähnter Weinprobe und spazierten ohne Führung durch die Sassi vecchi. 
Die griechische Siedlung entstand um zirka 650 v. Chr. Auf einem über dem Meer gelegenen Hügel stand die Akropolis, der Stadtteil der Götter, bestehend aus Tempeln und Wohnhäusern der Elite. Die Stadt wurde durch gewaltige Erdbeben zerstört, verbunden mit Tsunami-Wellen, die alles unter Schlamm und Erde begrub. Im 19.Jhd. begannen englische Architekten mit den Ausgrabungen. 






Eine Sitzbadewanne aus Ton.















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