Catania, Ragusa, Syrakusa

Fangen wir hinten an: Die Führung in Syrakus war sehr spannend. Die Dame - übrigens aus Basel stammend - schaffte es, die Geschichte der Entstehung dieses Ortes auf eine Art zu erzählen, die es einem leicht machte, ihr zu folgen. Wir besuchten zuerst die weitläufige Ausgrabungsstätte. Im 7.Jhd. vor Chr. kamen die ersten Einwanderer auf der Insel an. Es waren überwiegend  arme Menschen, Bauern und Arbeiter, die in ihrer Heimat Griechenland keine Zukunft sahen. Sie fanden einen Ort vor, der Möglichkeiten bot, eine neue Existenz aufzubauen. Die Gegend war von Wasseradern durchzogen, eine Voraussetzung, um Steinbrüche anzulegen. So konnte die Siedlung Syrakus aufgebaut werden. Wir besuchten den noch erhaltenen Paradies - Steinbruch, so genannt, weil er heute eine reiche Vegetation aufweist. Hier befindet sich auch das Ohr des Dionysos und ganz in der Nähe ein griechisches Theater. Nach einem kurzen Fussmarsch bei hochsommerlichen Temperaturen erreichten wir auch das 300 Jahre später entstandene römische Amphitheater. 


 
Ruinen des griechischen Theaters. Es wurde aus dem Stein gehauen und nicht wie ein römisches Theater aus Steinen aufgebaut. Auch war bei den Griechen das Theater ein Ort der Bildung. Bei den Römern hatte das Theater vor allem die Aufgabe, das Volk zu unterhalten. Diese Unterscheidung ist natürlich sehr vereinfacht. 



Das Ohr des Dionysos. Akustisch ein Phänomen, weil Stimmen und Geräusche stark verstärkt werden. Der Tyrann soll in dieser Grotte seine Gefangenen eingesperrt haben, um sie auszuhorchen.

Im antiken Teil der Stadt kann man sich dank den Erklärungen der Reiseleiterin gut vorstellen, wo die Akropolis und der Tempel der Göttin Athene standen. Als das Christentum im 2. Jahrhundert n.Chr. zur Staatsreligion erklärt wurde, hat man den Tempel in eine Kirche umgebaut. Es soll die einzige erhaltene dieser Art weltweit sein. Die dorischen Säulen sind im Innern der Kirche zu sehen. 





Der Dom wurde gerade für eine Hochzeit mit Blumen geschmückt und duftete herrlich!

Ragusa, auch eine barocke Stadt wie Syrakus und Catania, bildete den Abschluss der Tour. Und von der hatte ich am Abend wirklich genug! Dieses Geschüttel im Bus, die schlechte Luft, das stundenlange Sitzen!Ein sympathischer älterer Herr meinte, er käme sich vor, als hätte er mehrere Wochen im Krankenhaus verbracht. Es raubt einem jede Energie. Aber wie soll man anders vorwärts kommen auf einer „Kulturreise“? Ich vermute, Goethe fühlte sich nicht besser, als er mit seiner Kutsche über die steinigen Wege holperte. Und auch er reiste nicht gerne!









Der hl.Georg, Schutzpatron von Ragusa



Und dann war da noch Catania. Hier besuchten wir nur den Dom und den Fischmarkt. Das war sehr eindrücklich war. Wie diese Männer ihre Fische  zerteilen, ausnehmen, zum Kauf anbieten. Eine rauhe Welt, keine Beschönigungen. Das nackte Leben, wie die armen Fische, die nackt und glitschig auf den Holztischen liegen. Catania ist ebenfalls eine Barockstadt. Die ganze Ostseite der Insel wurde 1793 von einem schweren Erdbeben heimgesucht und danach in diesem Stil wieder aufgebaut.



Das Grab von Vincenzo Bellini







Eine nette Beschattung über dem Markt
 













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