Immer dieses Theater mit den Koffern!

Irgendwie stehen unsere Koffer unter einem unglücklichen Stern. Der Griff von Dietmars Koffer hängt seid dem letzten Flug hilflos baumelnd und völlig nutzlos in der Gegend herum. Mein Koffer kam zwar heute als einer der ersten auf dem Fließband zum Vorschein, war aber sichtlich gezeichnet von einem schweren Kampf, den er anscheinend während des Transportes mit einem oder mehreren andern Koffern ausgefochten haben muss. Der Ärmste hatte nur noch sieben Ecken, die achte war völlig eingedätscht. Sofort traten wir den Weg zur "Lan Beschwerde Stelle" an. Unser Hotel Transfer musste warten. Endlich im richtigen Büro angekommen, wollte man mir einen billigen Ersatz oder 100 Dollar Schadenersatz für meinen verbeulten Reisebegleiter aufschwatzen. Mit beidem war ich nicht einverstanden. Ich liebe meinen Koffer! Seit der ersten Kubareise vor vier Jahren war er mir stets treu ergeben. Er ertrug jeweils ohne zu murren, dass ich ihn rücksichtslos mit Kleidern und andern unverzichtbaren Utensilien voll stopfte. Dietmar handelte eine "Reparatur Garantie" aus. Wieder zuhause angekommen, sollte der Koffer von der Firma Lan abgeholt und ins "Rowenta Kofferspital" nach Frankfurt gebracht werden. Das ist natürlich ein völliger Verhältnis Blödsinn! Ich würde ja den Koffer lieber in die Werkstatt meines Paps nach Birsfelden bringen. Meinem treuen Koffer muss es wohl auch unangenehm gewesen sein, soviel Aufhebens von sich zu machen. Als ich ihn nämlich, endlich im Hotel "Fundador" angekommen, genauer in Augenschein nehmen konnte und etwas an der Beule herumdrückte, spickte diese plötzlich wie durch ein Wunder in ihre ursprüngliche Form zurück! Wenn ich doch nur die 100 Dollar Schadenersatz genommen hätte!!!
Ansonsten verlief der heutige Tag ohne weitere Aufregungen. Wir besuchten das viel gepriesene Hafenviertel von Puerto Montt, "Angelmó" genannt, wo man sich in kleinen Essbuden, die aussehen wie die Esszimmer von Fischerfamilien, verköstigen und in den zahlreichen bunt gestrichenen Artesania Holzhäuschen noch die letzten Mitbringsel besorgen kann. Die schönste Erinnerung aber, die ich von hier mit nachhause nehme, ist die frische Meeresluft, geschwängert von Salz - Fisch - und Tang Gerüchen und von der Weite des Pazifiks.
Hasta luego, Pia

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