Pech gehabt...

Ja, ihr wisst, was das bedeutet, ich musste paddeln! Dabei begann der heutige Tag so gemütlich, mit einem ausgiebigen Frühstück in unserm gemütlichen blauen Hotel und anschließendem Blog schreiben. Leider ist Dietmars Blog irgendwie in den Internet Sternen verschwunden, eventuell als Meteorit irgendwo im Server All zerschellt. Schade. So bin ich zurzeit das einzige chilenische Sprachrohr. Also, nach der vergeblichen Suche nach seinem Blog, entschlossen wir uns, einmal einen gemütlichen, autofreien Tag einzuschalten und so unserm "Silbergrauen" eine Verschnaufpause zu gönnen. Wir spazierten dem See entlang ins Zentrum von Puerto Varas und trafen auf ein lebhaftes Treiben am Hafen, mit einladenden Artesania Ständen und einem kleinen Markt, wo ich mir eine handgestrickte Wollmütze in Rottönen - wie könnte es anders sein - kaufte. Man muss sich doch auf die winterlichen Verhältnisse in der Heimat gut vorbereiten und ich habe noch so gut wie keine Mütze...Etwas oberhalb des Zentrums liegt der verlassene Bahnhof von Puerto Varas. Er wird als Ausstellungszentrum und Begegnungsstätte genutzt. Viel ist da jedoch zur Zeit nicht los, abgesehen von einer Ausstellung mit modernen Kunstgegenständen, begleitet von dröhnender Popmusik und spärlich installierten Videofilmen. Die Verlassenheit des einstigen wichtigen Verkehrsknotenpunktes wird durch diese etwas abstruse Stimmung noch verstärkt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bildete Puerto Varas eine wichtige Verbindung zum etwa 20 km entfernten Handelszentrum Puerto Mont. In diesem Ausfuhrhafen wurden chilenische, aber auch argentinische landwirtschaftliche Produkte verladen, da die argentinischen Häfen im Süden Patagoniens wesentlich weiter entfernt sind. Heute ist es wohl eher dem Tourismus zu verdanken, dass Puerto Varas nicht in Vergessenheit gerät. Aber zurück zu unserer City Tour. Sie führte uns schließlich in ein gemütliches Lokal, wo Dietmar das Tagesmenu und ich meine geliebten "Humidas" , das sind in Maisblätter eingewickelte Polentateile, verschlang. Somit waren wir gestärkt für die gefürchtete Paddeltour. Sie dauerte eine Stunde, wobei Dietmar jede Minute auskosten wollte und ich vergeblich versuchte, schon nach einer halben Stunde das Ufer anzupeilen.Ich musste mich fügen und je länger ich mich mit den Paddeln abmühte, je mehr Spass bereitete es mir. (Der Gerechtigkeit halber muss ich zugeben, dass ich mir mehrere Pausen gönnte.) Einmal legte ich ein kräftiges Veto ein, als mein Oberpaddler im Pfahlgewirr eines im Wasser stehenden seltsamen Gebäudes am Ufer seine "Höhlensucht" ausleben und auf Entdeckungstour gehen wollte. Wieder dem Wasser entronnen, mit ziemlich nassem Füdli, genehmigten wir uns einen fantastischen Espresso, der von einem jungen Paar mit "fahrendem Espresso Ausschank" am Ufer serviert wurde. Jetzt war die Welt wieder in Ordnung!
Hasta luego, Pia

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