Rosemoor Gärten und Sturz

250 Arten von Rosen seien hier zu sehen, sagte unserer Reiseleiter auf der Hinfahrt. Lady Ann Palmer hatte die Gärten der Kulturgesellschaft geschenkt. Die Dame muss eine leidenschaftliche Gärtnerin gewesen sein und pflegte neben dem Rosengarten einen eigenen privaten Garten mit Kräutern, Heilpflanzen, Sträuchern, Bäumen. Das Wetter zeigte sich britisch an diesem 6.Tag unserer Reise. Es nieselte leicht. Wir begaben uns zuerst in den Wood Garten, der etwas abseits lag. Dort geschah es. Ich rutschte auf einem glatten Stein aus. Das erste, was ich realisierte, war ein harter Schlag ins Gesicht, Splitter von Zähnen und Blut. Es war Horror. Noch am Boden liegend realisierte ich, dass ich mir Zähne ausgeschlagen hatte. Das musste ein Alptraum sein, aus dem ich gleich aufwachen würde. Dietmar kam zu Hilfe geeilt, versuchte mich aufzustellen. Das gelang nicht sofort. Ich wollte nur liegen bleiben. Aber er liess nicht locker. Er hatte die klaffende Wunde an meinem Kinn entdeckt. Wir eilten zu nächsten Klo. Kaltes Wasser ins Gesicht. Aber der Alptraum nahm kein Ende. Das Blut tropfte. Wir eilten zum Eingang des Rosemoor Garden zurück. Erste Hilfe war sofort zur Stelle. Ein Druckverband um Kinn und Nacken, Taxi und dann fanden wir uns in der Notaufnahme des Devon District Hospitals wieder. Warten,warten, warten, Röntgen, Nähen. Und immer noch wachte ich nicht aus diesem Alptraum auf. Ich musste die Realität akzeptieren. Drei meiner bis anhin so sorgfältig gepflegten Zähne waren für immer verloren. Sieben Stiche hielten die klaffende Wunde am Kinn zusammen. Ich wurde gut verarztet und mit Schmerzmittel und Antibiotika versorgt. Unsere Reisegruppe hätte zwar den Umweg zum Spital gemacht, um uns mit ins Hotel zu nehmen. Aber wer die Zustände in einer Notaufnahme kennt, weiss dass das dauert. So fuhren wir schliesslich mit dem Taxi zum Hotel zurück. Der Schock sitzt noch immer tief in meinen Knochen. Ich weiss ich, was ich ohne Dietmar gemacht hätte.