Auf den Spuren von Rosamunde Pilcher

Unser Freund Günter ist schuld daran, dass ich schlussendlich doch noch eingewilligt habe, diese Reise zu machen. Rosamunde Pilcher kenne ich eigentlich nur vom Hören-Sagen. Das heisst, inzwischen habe ich mir zwei Folgen am Fernsehen angeschaut. Die Landschaften sind wirklich schön! Und nach Cornwall sollte die Reise gehen. Nach einer sehr kurzen schlaflosen Nacht, in der ich buchstäblich kein Auge zugetan hatte, klingelte der Wecker um 3.15Uhr! Das Taxi brachte uns zwei Stunden vor Abflug an den Euro-Airport. Dort staunte ich nicht schlecht darüber, dass so viele Menschen die Qualen des frühen Aufstehen auf sich nahmen. Die Schlange beim Check In nahm kein Ende. Während des kurzen Fluges fand ich dann den langersehnten Schlaf. So war ich wenigstens ein bisschen dafür gewappnet, was uns noch an Unbill widerfahren sollte. Den Reiseleiter in London musste Dietmar erst per Telefon heran pfeifen. Anscheinend war er an diesem Tag nicht für uns zuständig. Im Hotel Radisson angekommen, stellte sich heraus, dass die Zimmer noch nicht fertig waren und wir um in die Stadt zu kommen wieder zum Flughafen zurück müssten, um dort die U-Bahn zu nehmen. Was für ein Quatsch! Wir duckerten mit dem Doppeldecker nach Uxbridge, wo wir bei gleissender Hitze durch die gemütliche Altstadt wackelten. 

Die U-Bahn ins Zentrum von London nahmen wir dann doch nicht. Wir waren einfach zu kaputt und hofften auf ein gemütliches, kühles Hotelzimmer und eine erfrischende Dusche. Weit gefehlt! Zurück im Hotel, hiess es, warten. Die Reisenden aus allen Destinationen verstopften den Eingangsbereich. Das erste Zimmer, das uns zugewiesen wurde, war schon belegt. Das zweite hatte nur ein 160m breites Bett. Das dritte hatte eine kaputte Klimaanlage und einen beschädigten kalt-warm-Verteiler in der Dusche. Das Wasser kam nur brühend heiss! Ich schnaubte vor Wut, marschierte leicht bekleidet mit Morgenmäntelchen durchs ganze Hotel, um endlich im hauseigenen Hallenbad zu duschen. Die jungen Männer im Fitnessraum staunten nicht schlecht, als ich mit meiner Duschhaube auftauchte. Ja, Alter macht schamlos! Jetzt sind wir gespannt auf den morgigen Tag.Den Reiseleiter werde ich gehörig klein machen. Er hält mich nämlich für blöd mit seinen Entschuldigungen und Erklärungen. Ich ihn aber auch. Und Dietmar setzt dem Ganzen mit seiner vom Schönheitschirurgen verunstalteten Visage noch das das Tüpfchen aufs i.

Schade, dass der ganze englische Charme so in Mitleidenschaft gezogen wird, von den unangenehmen Zuständen. Eine funktionierende Steckdose zum Aufladen des Handys gibts hier im Saunazimmer auch nicht. Es lebe hoch die EU! Und ihr Brexitler geht doch zum Teufel, wie Euer gestörter Premierminister.








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