Einfach drauflos

Es ist nicht so, dass wir nicht ausführlich die diversen Reiseführer und Stadtpläne studieren und uns in den Tourist Offices Tipps geben lassen würden. Bei dem Überangebot an Highlights kann einem aber auch schwindlig werden. Deshalb sind wir heute einfach mal Richtung "Rambles" und "Barri Gotic" drauflos marschiert. 
Im "Palau Robert",in dem sich auch ein Touristeninformation befindet, stolperten wir über die Austellung "Mode in Barcelona zwischen 1956 und 2006. Hier einige Fotos:






Hübsch, nicht war?.
Von den Rambles haben wir heute noch nicht viel gesehen, jedenfalls nicht, was Garcia Lorca darüber schreibt: "Hier entdeckt man die beiden Gesichter von Barcelona, oben streng und aufgeräumt, unten am Hafen hört man "Musik von 1000 Akkordeonisten und die Versprechungen grell geschminkter Lippen"... Wahrscheinlich waren wir einfach zu früh dran. Juan Miro hat die beiden Gesichter durch ein buntes Bodenmosaik auf dem Flanierweg vor dem Boqueria Markt verbunden. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich auch das nicht gesehen habe. Die riesige Markthalle ist innen und drum herum so prall voll mit Menschen und Waren - oder umgekehrt, dass man schnell wieder die Flucht ergreift.
Unser Mittagessen genossen wir in einem der unzähligen kleinen Restaurants an der Rambla, ich mit Paella, Dietmar mit Merluza. Cerveca und Flan kamen natürlich noch dazu. Wir staunten über den taffen Betrieb mit einer Crew von Männern, welche sich alle ähnlich sahen, mit glatt geschorenen Schädeln, athletisch -  einfach gut aussehend! Fand ich. Nur vor das Restaurant hatten sie eine junge Frau gestellt - ich muss zugeben, auch sie sehr gut aussehend - welche die Aufgabe hatte, die Gäste ins Lokal zu locken. Leider lief etwas falsch mit meiner Bestellung. Ich erhielt nach etwa einer halben Stunde Wartezeit eine Paella marisca...mit allerlei Meeresgetier hübsch garniert. Leider kann ich die Dinger nicht runterschlucken, weshalb ich dann nochmals auf meine Variante mit Verdura warten musste. Aber hier hat man ja Zeit in Hülle und Fülle! Niemand erwartet uns in der kleinen, lauschigen Wohnung, kein Terminkalender meldet sich auf dem iPod mit störenden Erinnerungsgeräuschen... Das heißt, doch! Heute Abend gehen wir nämlich noch in ein Konzert in der Basilica Santa Maria del Pi! Spanische  Gitarrenmusik mit Manual Gonzales.
Ich muss mich sputen!


Das Theater del Liceu ist das zweitgrößte in ganz Europa! Wir konnten es besichtigen und am Mittwoch werden wir... aber davon später;)


Rambla, Vergnügungsmeile von Barcelona, was man aber auf dem Bild nicht sieht...Ich hoffe, es folgen noch authentischere Bilder.


Jugendstil Eckhaus


Und natürlich die Catedral Santa Lucia im Barri Gòtic.
Hier liegt das historische Zentrum rund um den Plaça Sant Jaume. Er ist auch das politische Zentrum Barcelonas, hier residiert die Landesregierung und der Stadtrat. Einstmals ein römisches Forum erlangte der Platz 2000 Jahre später, nämlich am 22.Juli 1936 große Bedeutung, als der katalanische Regierungschef Lluis Companys vom Balkon der Generalitäten bekannt gab, die Schlacht gegen das putschende Militär sei gewonnen, was sich kurze Zeit später als bitterer Trug herausstellen sollte. Am 22. Juli 1939 musste der mutige Versuch eines demokratisch und autonom regierten Kataloniens nach drei Jahren Kampf gegen die Übermacht des  Diktators Franco abgebrochen werden. Campanys wurde in der Citadelle von den Frankisten hingerichtet. Seine Anhänger flohen ins Exil. Erst 1977 kehrten sie unter der Führung von Joseph Tarradella wieder nach Barcelona zurück. 
Das Gassengewirr und die Bummelstrassen des Barri Gòtic mit den großen Schaufenstern und den zahlreichen Kaffees und Bars lässt auf den ersten Blick kaum etwas von den einstmals richtungsweisenden  Ereignissen, die sich hier abspielten erahnen. Eigentlich schade.

Hasta luego
Pia 



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