Icefields

30.06.2016

Als Schweizerin müsste ich ja eigentlich nicht in die Rocky Mountains reisen, um Gletscher, Moränen und schneebedeckte Berggipfel zu bestaunen. Dieses Eisfeld hier zwischen Banff und Jasper hat jedoch eine Fläche von 300 Quadratkilometern und durchschnittliche ein Dicke von 300 Metern. Ich glaube, nach solchen Dimensionen sucht man in der Schweiz vergebens. So hat doch jede Landschaft auf der Welt ihren unvergleichlichen Charme. Vom Touristenstrom, der sich tagtäglich mit Bussen zu den Columbia Icefields karren lässt, möchte ich  lieber nicht sprechen. Ich glaube, die Enge der Schweizer Bergwelt würde diese Massen nicht verkraften. Vorallem an Parkplätzen würde es fehlen.
Aber lassen wir das. 
Unsere Stimmung war heute morgen etwas angeschlagen. Soviel von den "nicht nur schönen Dingen". Es ist vorallem für mich eine grosse Herausforderung, die Enge des fahrbaren Untersatzes, der ja vergleichsweise sehr luxuriös ist, aber dann doch auch wieder eng werden kann, auf längere Zeit zu ertragen. Ich brauche meinen privaten Raum. Den gibt es zurzeit nicht. Auch ärgere ich mich über das winzige Waschbecken, an dem ich abends versuche, meine Toilette zu machen, um die Dusche für den Morgen aufzusparen. Auf meinem zwar geliebten Alkoven kann ich nicht sitzen, ohne meinen Hals geradezu halsbrecherisch zu verrenken. An Schreiben im Bett ist also nicht zu denken. Zudem ist mein Seidenschlafsack inzwischen so zerrissen, dass er nur noch als "Nuscheli" zu gebrauchen ist, was ab und zu von Nöten ist. Und wenn wir tagsüber auf dem Highway oder auch weniger komfortablen Strassen unterwegs sind, rasselt das Geschirr im Schrank, der Herd tschettert und die Toilettentür springt andauernd auf. Man kann sich bei dem Lärm nicht unterhalten und fährt halt stundenlang stumm vor sich hin. 
Zum Glück ist da die traumhafte Natur, die manches wieder ins Lot bringt. Zum Beispiel ein Spaziergang zu den Sumwapta- oder Athabasca Falls. Und heute hatten wir sogar einen  Bären am Strassenrand gesehen. Das heisst, wir sahen eine Ansammlung von Autos, dann Menschen, die wie aufgescheuchte Hühner kreuz und quer mit Fotoapparaten, mit und ohne Stativen, Handies und Filmkammeras umher rannten. Und irgendwann entdeckten wir auch den armen Bären, der offensichtlich irritiert von soviel Aufhebens, die Strasse überquerte und im Gebüsch verschwand.











Tolle Fotos im Icefield- Zentrum, hier sogar eines mit James Stewart, angehimmelt von zwei Garzien

Jasper, Touristeninfo


Monte Robson und ganz in der Nähe unser Nachlager




Salute und bye,bye
p-dur

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