Heimatmuseum

Ich habe die knapp 700 Seiten des autobiografisch geprägten Romans von Siegfried Lenz geschafft! Und es hat sich gelohnt, ich bin begeistert von der Erzählkunst des Autors, der in Lyck, Ostpreussen, heute Elk, seine Kindheit verbracht hat. Das Schicksal der masurischen Bevölkerung  im vergangenen Jahrhundert hat mich durch die Lebensgeschichte des Ich-Erzählers, Zygmunt Rogalla, tief berührt. Ein Film hätte es nicht besser vermocht! Da sind die Landschaftsbeschreibungen, die Sprache mit ihren eigentümlichen, dialektischen Wortbildungen, die Härte des Alltags, die unausgesprochene Sinnlichkeit, die tiefe Freundschaft der beiden Männer, der eine weltoffen und liberal, der andere am Brauchtum orientiert und in gutem Sinne diesem verpflichtet, wobei die Entwicklung der beiden, durch harte Schicksalsschläge gezeichnet, diametral verläuft, ohne dass die beiden Freunde sich verlieren!  Das nenne ich Lebenskunst und Reife! Am kommenden Dienstag reisen wir nun selber nach Polen, begeben uns auf die Spuren der Vergangenheit, werden wohl enttäuscht sein, da hundert Jahre später die Welt eine andere ist, und das ist auch gut so.


Zygmunt war Teppichknüpfer. Ich hoffe, ich werde dieser Handwerks-Kunst in den Masuren begegnen!


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