Auf den Spuren der ersten Christen in England


Es waren drei sehr entspannte, ruhige Tage hier in Canterbury. Genau das, was ich brauchte nach der hektischen, heissen Zeit in Berlin. Heute fuhren wir, nach den weissen Böhnchen, nach Chilham, einem kleinen, zauberhaft stillen Ort, knapp 10 km südlich von Canterbury. Ein kleiner Marktplatz, blumengeschmückte Häuser verschiedenster Stilepochen, eine Dorfkirche mit einem Friedhof, auf welchem sich Grabsteine in alle Richtungen neigen. Die Beschriftungen sind kaum noch zu lesen, ab und zu kann man eine Jahreszahl erraten, 1825 -1872... Ein längerer Spaziergang führte uns schliesslich zu einem idyllischen Pup namens Woolhood. Da gab es den Cappuccino, mein Liebster trank English Tea. Wir haben uns gleich für heute Abend einen Tisch reserviert. Die Speisekarte verspricht so allerlei!
Zurück Richtung Canterbury besuchten wir zuerst die St.Augustine's Abbey. Sie wurde, wie der Name es verrät 597 von Augustinus gegründet und war bis ins 11 Jhd. Ziel der Pilger. Es war faszinierend, die  Anlage zu erkunden und sich dank den Erklärungen vorzustellen, wie sie früher gebaut war und wie darin gelebt wurde. Als die Normannen in England einfielen, zerstörten sie das Kloster und bauten eine viel grössere Kathedrale und viele weitere Gebäude auf, die zu einem Benediktinerkloster dazugehören. Heinrich VIII hatte dann leider nichts Besseres zu tun, als das Kloster in Beschlag zu nehmen, die Mönche zu verjagen, einige Gebäude als Palast zu benützen oder sie niederzureissen. Er hatte es ja nicht so mit der römischen Kirche und ging seine eigenen Wege! Schade, dass er seine Macht nicht anders festigen konnte. 
In der St.Martin's Church wurde König Ethelbert von Kent als erster christlicher König von Augustinus im Jahre 597 getauft. Sein Reich Kent war damit zum Christentum bekehrt. Augustinus wurde zum ersten Bischof von Canterbury ernannt.
Eigentlich wollte ich unbedingt nach Canterbury kommen, um etwas über Anselm von Canterbury zu erfahren. Der Bischof, ursprünglich aus Italien kommend, erlangte mit seinen philosophischen Schriften und seinen Gottesbeweisen Bekanntheit. Er sagte: "Gott ist das, worüber hinaus nichts Grösseres gedacht werden kann". Ich werde mich wohl noch etwas ausführlicher mit Philosophie beschäftigen müssen, um das verstehen zu können. Anselm's Name ist mir während unseres Aufenthaltes hier in Canterbury leider nicht begegnet. Dafür nehme ich aber viele andere schöne Eindrücke mit, wenn es morgen auf unserer Reise weitergeht nach Brighton. Dort wartet Annina auf uns! Ich freue mich so auf sie!


















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