Über Florenz nach Montecatini Terme

Der Weg zu unserm zweiten Aufenthaltsort hier in der Toskana sollte und musste natürlich über Florenz führen. Dietmar schlug vor, die altbekannten Orte in der Innenstadt mit dem Fahrrad zu erkunden. Zuerst war ich nicht sonderlich begeistert von dieser Idee, erinnerte ich mich doch nur allzu gut an die holprigen, schmalen Strassen, die zum Teil von Autos und Bussen stark befahren sind. Schlussendlich erwies sich die Idee aber als genial, fanden wir doch einen Parkplatz in der Nähe des Giardino di Boboli. Von hier aus galt es nur noch die Via Maggiore Richtung Arno hinunter zu fahren und schon waren wir in der Via Santo Spirito, im San Frediano, dem Quartier auf der linken Seite des Arno, wo sich meine Sprachschule und mein Studio befanden. Beides habe ich nicht mehr gefunden - es ist auch über zwanzig Jahre her, dass ich hier vier Wochen verbringen durfte. Dafür führte ich Dietmar zur "Santa Maria Del Carmine", wo wie in der "Santa Maria Novella" Fresken von Masaccio zu bewundern sind.  Eine zeigt Adam und Eva, wie sie aus dem Paradies vertrieben werden. Und dies, seit der Restaurierung, ohne Feigenblatt!! Leider haben wir das Bild nicht anschauen können. Am Sonntag wird die Kirche für den Gottesdienst benutzt - per fortuna - und da kann man halt nicht einfach rumlaufen und nach Bildern suchen. 
Der dritte Ort, den ich in Florenz unbedingt aufsuchen wollte, war "La trattoria Sabatino", ein kleiner Familienbetrieb, der die Leute aus dem Quartier mit leckersten Teigwaren verwöhnte! Ich habe da mehrere Male gegessen- un sogno! Aber auch dieser Traum ging anscheinend zu Ende, wie man auf dem Foto erkennen kann.


Jetzt war mein persönliches Programm erfüllt und wir begaben uns auf die rechte Seite des Arno, zum Piazza del Duomo, wo die Leute geduldig in einer nicht mehr enden wollenden Schlange auf den Eintritt um 13.30 warteten. Wir fuhren gemütlich an ihnen vorbei, Richtung "Santa Maria Novella", die wir ausgiebigst besichtigten. Auch hier gibt es wunderbare Fresken, viele von Ghirlandaio aus dem 14.Jh. Eine Kirche ist immer auch ein "Relais", welches Einhalt gebietet und Erholung ermöglicht. Langsam  machte sich dann aber doch der Hunger bemerkbar und wir fanden ein einfaches Lokal, wo ich meine Ribollita und Dietmar seine Spaghetti genossen. Dazu un bicchier' di Vino rosso. Gestärkt gings mit dem Stahlross zurück zum Auto und endlich nach Montecatini Terme, etwa 30 km von Florenz entfernt. 


Il famoso Ponte Vecchio


Duomo Santa Maria del Fiore


Campanile e Baptisterium


Santa Maria Novella



"Dreifaltigkeit" von Masaccio 
Es handelt sich um eines der ersten Bilder mit korrekt angewendeter Perspektive




Im Hotel "Bella Vista" angekommen musste ich mal kurz meine Stimme erheben- auf italienisch - da ich mit dem uns zugewiesenen Zimmer ganz unglücklich war. Am Balkongeländer war ein riesiges Brett befestigt, anscheinend als Sicht- und Lärmschutz. Und das bei diesem Namen!!
Die Dame am Empfang kaprizierte sich etwas, zeigte uns dann aber doch zwei andere Zimmer zur Auswahl. Jetzt sind wir glücklich in einem riesigen Zimmer mit zwei Badezimmern und einer angenehmen Aussicht ins Grüne untergebracht.


Grandhotel Bellavista



Der eine Kopf gehört meinem Liebsten, der andere NICHT mir. Dafür ist das Wasser viel zu kalt!


Mein Held!

Auf einem Spaziergang ins Zentrum von Montecatini Terme machte ich einige Entdeckungen!



Das "Tettuccio", eines der ältesten noch in Betrieb stehenden Termalbäder.
Die Besichtigung steht noch bevor.


Die Oper - mit Programm




Das Teatro Verdi




Ein Denkmahl für die gefallenen Soldaten im 1.Weltkrieg


Montecatini Alto. 

Eine Zahnradbahn führt hinauf. Falls sie noch funktioniert. 
Die ganze Bäderstadt  kommt mir nämlich ziemlich verlebt, wenn nicht sogar morbide vor. Tempi passati...Die Hotels bieten mit wenigen Ausnahmen keine Badekuren mehr an, höchstens Trinkkuren. Die Gäste bestehen grösstenteils aus älteren Mittelschichttouristen. Der Glanz der ehemalig prachtvollen Bauten entlang der Via Verde blättert ab. Nur der Kurpark wirkt immer noch frisch mit seinen riesigen Bäumen. Hier ist auch junges Volk unterwegs, mit Kind im Elektro-Spielauto, und  Kegel. 


Quizfrage: Wer wohnt hier??

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