Milano

Wer ist denn auf die Schnapsidee gekommen, mitten in der grössten Sommerhitze nach Milano zu reisen? Eine von uns drei Frauen muss es wohl gewesen sein, oder war es doch der einzige Herr in der Runde, welcher plötzlich realisiert hatte, dass seine Garderobe dringend erneuert werden muss? Wohl kaum. Wir drei jedoch können einpaar neue Cencini immer gut gebrauchen und werden wohl mit Shoppen nicht zu kurz kommen, hoffe ich. Vorerst aber haben wir nach einer sehr angenehmen vierstündigen Zugfahrt und dem Bezug des kleinen, schmucken Hotels Piacenza das Navigli Viertel besucht, die Happy Hour bei  Campari, Aperol Spritz und Manhattan genossen, um anschließend im "Anima Cozze" leckere Pizzas, Hummer (schmeckt meiner Meinung nach wie Gummifisch) und Pollo alla irgendwas zu verspeisen. Wahrscheinlich würden wir immer noch an dem gemütlichen Tisch gleich beim Naviglio Grande sitzen und uns über Sinn oder Unsinn von Master Abschlüssen unterhalten, wenn nicht plötzlich die Mücken ihrerseits mit großem Appetit uns zu verspeisen gedroht  hätten. Es spricht für das Lokal, dass man neben den Speisen auch noch Mückenspray bestellen konnte. Er wurde nicht verrechnet.
Wir waren übrigens alle vier sehr überrascht, zu erfahren, dass Mailand wohl einst eine Stadt des Wassers gewesen war, durchzogen von meist künstlich angelegten Kanälen, welche sie mit Seen und den Flüssen Ticino und Po verband. Der Naviglio Grande reichte bis zum Lago Maggiore, am Naviglio Pavese hatte sogar Leonardo da Vinci mitgebaut! Im Mittelalter dienten die Navigli als Verteidigungsgräben, im 16. Jh. als Handelswege, Ende des 19.Jh. stiegen die Erhaltungskosten so hoch an, dass man einen Teil der Kanäle zuschütten musste. Heute hat sich diese Gegend zu einem "In Viertel" Mailands entwickelt. An den beiden noch verbliebenen Kanälen reihen sich die Esslokale aneinander, wie bunte kleine Steine einer Kette. Und auf den Strassen tummeln sich nicht nur Touristen sondern auch Einheimische, Künstler und Fotografen mit ihren Models in Aktion und leider auch unzählige arme Kerle, die Arme voll mit Rosen, welche sie nicht loswerden, weil es heute nicht mehr in ist, einer  Frau eine Rose zu schenken, oder sehe ich das falsch??
Es ist 7.30, die Luft hat sich in unserm Hotelzimmer über Nacht angenehm abgekühlt - ohne die verhasste Klimaanlage!-  Bald trifft man sich zum Frühstück an der winzigen Bar unseres Hotels, ich möchte meine beiden Gittikinder nicht warten lassen und dann müssen wir so schnell wie möglich auf den Turm des Duomo, bevor uns die Hitze erschlägt.
A presto, Pia
P.S. Fotos folgen

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