Strapazen, Tango und noch mehr

Von den Unannehmlichkeiten erzählt man ja nicht so gerne. Die Zuhausegebliebenen wissen aber, dass Reisen immer auch mit Strapazen verbunden sind. Diese langen Flugreisen! Man sitzt zusammen gequetscht, bei schlechter Luft, manchmal ist es zu warm, wie gestern auf dem Flug von Madrid nach Frankfurt, noch öfters zu kalt, wie auf dem fast 12- stündigen Flug von Buenos Aires nach Madrid. Und in allen geschlossenen Räumen, in Hotels, Restaurants oder Bussen diese Klimaanlagen. Ich hasse sie! Sie wären das erste, was ich verbieten würde, wäre ich Energie- oder Gesundheitsministerin! Natürlich überlebt man das alles, mal besser, wenn man nicht erkältet ist, mal schlechter, wenn man ein Hustenmonster ist, wie ich momentan. Zum Glück hat mich Walter mit Medikamenten versorgt, und da er Arzt ist, habe ich ihm blind vertraut und sie auch genommen, was meinen Liebsten etwas ärgert. Von ihm nehme ich nur die psychologischen Tipps an. 
Eigentlich war ich ganz stolz, dass ich so lange durchgehalten hatte, ohne krank zu werden. Das ganze Schiff klang wie ein riesiges Hustenorchester. Aber da half alles Hände waschen und desinfizieren nicht mehr. Der Schwall von Viren und Bakterien liess sich nicht eindämmen. Die meisten erfahrenen Kreuzfahrtreisenden sind auf solche Sitationen gut vorbereitet und haben die entsprechenden Medikamente dabei. Ich bin aber keine erfahrene Kreuzfahrtreisende!
Auch im angeschlagenen Zustand bleiben bei mir einige schöne Eindrücke aus Buenos Aires in Erinnerung. Das alte Hafenviertel, zu einer luxuriösen Promenade mit exklusiven Restaurants umgebaut, der prunkvolle Cementerio de la Regoleta mit dem Grab von Eva Perón, die Catedral Metropolitana de Buones Aires, in der gerade ein Gottesdienst zu Ehren der drei Könige gefeiert wurde, die Caille Florida, in der man Shoppen könnte bis zum Umfallen, das Theatro Colon, das leider zurzeit geschlossen ist, die Avenida 9. Julio, mit ihren 16 Spuren eine der breitesten Strassen der Welt, la Boca, das flippige frühere Hafenviertel, mit seinen kleinen farbigen Häuschen aus Wellblech und Holz, die zum Souvernierkaufen, zum Verweilen in kleinen Kaffees und zum Tango einladen. Und eben ein solches Tangolokal besuchten wir auf Anraten von Rainer und Andrey. Eine super Show bekamen wir geboten! Ein würdiger Abschluss dieser vielfältigen Reise. Ein Schmaus für Herz, Ohren und Augen.
Meine Erkältung werde ich auskurieren. Unsere Katzen werden mir dabei helfen. Und am Mittwoch kann ich dann die Stellvertretung an der Musikschule Lörrach übernehmen. Die kommt mir zwar jetzt etwas ungelegen, aber wann passieren die Dinge im Leben denn schon zum idealen Zeitpunkt??
Und als krönender Abschluss fehlten in Frankfurt auch noch zwei von unseren vier Koffern. Mein Handgepäck, das ich vertrauensvoll einem Stewart überlassen hatte. Er packte und hievte es vor meinen Augen in das mickrige Flugzeug in Madrid. Wahrscheinlich hätte ich es dort auch wieder abholen sollen. Auf dem Rollband erschien es jedenfalls nicht mehr. Und Dietmars grosser Koffer auch nicht. Mit lästigem Formulare ausfüllen verging viel Zeit, bevor wir in den ICE nach Basel steigen konnten. Dafür stand das Empfangskommitee zuhause bereit und sang uns ein Katzenterzett vor!



Plaza de Mayo. Hier finden regelmässig Demonstrationen statt, zum Beispiel die der Mütter der verschwundenen Kindern während der Militärdiktatur.





Kathedrale von Buenos Aires, wo Papst Franziskus oft die Messe las, bevor er nach Rom berufen wurde.





Grabstätte der Familie von Eva Perón (Duarte)



Weitere Fotos folgen auf dem nächsten Blog.

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