Komm wir fahr‘n nach Lodz...

...sagte mein Liebster. Und das machten wir auch. Aber wieso nach Lodz? Das fragte man sich doch schon damals, als Vicky Leandros in den Siebzigern mit ihrem Leo nach Lodz fahren wollte.
Vielleicht ging es ihr gleich wie uns, wir wollten auf unserm Weg von Danzig nach Warschau nochmals eine Zwischenstation einschalten, bevor es in die letzte Phase unserer Reise geht.
Gestern verliessen wir die Wohnung in Danzig gut erholt. Zum Glück! Die Reise im Auto Richtung Süden war ziemlich langweilig und deshalb auch anstrengend. Die Autobahn schnitt Schneisen durch weite, flache Felder und bewaldete Ebenen. Kaum erhoffte man eine malerische Aussicht auf einen See zu erhaschen, verwehrte auch schon wieder eine Sicht- oder Lärmschutz den Ausblick. Das ist allerdings gut für Wildschweine, Rehe und andere Tiere, wie Igel oder noch kleinere, die man ihres Lebensraumes beraubt hat! (Peter Kruzeck „Weltbild der Igel“ - ich hatte mich als Vorbereitung für das Seminar bei Frau Prof. A. Krebs mit dem Buch  beschäftigt). Aber dass der unaufhörlichen Fortschritt auch sein Gutes hat, sieht man an Lodz. Diese Stadt hätte sich sonst von ihren schweren  Zeiten wirtschaftlicher und anderer Art nicht erholt und machte heute sicher nicht so einen frischen, innovativen Eindruck, wie sie es tut. 
Bevor es nach Lodzgehen sollte, wollte ich unbedingt noch den Umweg über Zelazowa Wola machen! Dass ich mir den Namen merken konnte, hat damit zu tun, dass dort das Geburtshaus von Chopin liegt. Der Komponist hatte zwar nur seine ersten vier Jahre in dem Haus verbracht, bevor die Familie nach Warschau gezogen ist. Da die Mutter von Chopin aber als Haushälterin und der Vater als Privatlehrer in dem Hause der Familie Skarbek gearbeitet hatten, blieben die freundschaftlichen Beziehungen zu der Gutsfamilie bestehen und man verbrachte regelmässig die Sommermonate in diesem traumhaften Ort auf dem Lande. Rund um das Geburtshaus ist ein malerischer Park entstanden. Hier kann man verweilen, auf Bänken in lauschigen Ecken sitzen und der Klaviermusik Chopins lauschen, die auf wunderliche Weise aus den Büschen erklingt...









Chopin‘s Vater war Franzose. Er hatte seine Heimat aus mir unbekannten Gründen verlassen - vielleicht ein Kavaliersdelikt ...und wirkte als Privatlehrer bei der Familie Zkarbek. Hier lernte er auch die Mutter von Chopin kennen, die hier in häuslichen Diensten war.

Chopin‘s Mutter

Eine Schwester von Chopin

Und Chopin, wie wir ihn kennen auf dem Gemälde von Delacroix.

Auf der Fahrt nach Lodz machten wir auch einen kurzen Halt in Thorun, der Universitätsstadt, die ich schon einmal im Zusammenhang mit dem jungen polnischen Vater erwähnt hatte. Die Stadt ist berühmt für seine Lebkuchen! Dietmar hatte mir von seiner letzten Polenreise ein Lebkuchenherz mitgebracht, das ich verschmäht hatte, weil es mir hart und alt vorkam. Mein Liebster hatte das kaum verkraftet. Er liess sich aber nicht davon abhalten, mir erneut eine der Spezialitäten zu kaufen. Und siehe da, sie ist genau so steinhart, wie das Herz damals! 

Wie so manche polnische Stadt kann auch Thorun sich damit rühmen, Papst Johannes als Gast empfangen zu haben.


Die Piotrkowska, eine nicht enden wollende Flanier- und Genussmeile. Hier liegt auch unser entzückendes Aparthotel. 

Das ist es nicht!!

Gruppenbild mit Herr

Man kann herrlich Shoppen!







Und wieder Live-Musik!

Den Herrn kenn ich nicht.

Frühstücksraum in unserm Hotel

Treppenhaus im Hotel

Fortsetzung von Lodz auf dem nächsten Blog😉

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