Nichts ist perfekt

Das ist ja nichts Neues. Aber wenn der Cappuccino,zehn Kilometer von der italienischen Grenze entfernt, mit Kaffee absolut nichts zu tun hat, sondern eher mit heissem, gefärbtem Wasser und einpaar Milchbläschen darauf, darf man das als Negativpunkt unseres Ferienidylls bezeichnen. Und wenn wir schon dabei sind: Wenn ein Gast erklärt, dass ihm das Zimmer über dem Torbogen akustisch und schwingungsmässig nicht so behage, ist es ziemlich unhöflich, um nicht zu sagen unverschämt von der Hotelchefin zu sagen, bis jetzt hätte sich noch nie ein Gast beklagt. Das Zimmer sei eines der schönsten im ganzen Hotel. Dies wiederholte sie dann auch noch bei der Bezahlung! Muss da der Gast nicht das Gefühl kriegen, er sei nicht ganz dicht? 

Zum Glück hat das Baden im See alles wieder wett gemacht. Und der Scioppero trug dazu bei, dass an unserm Schiffsteg nur wenig Betrieb war. Wir genossen zwei volle Tage die Ruhe am See, während in Locarno die Vorbereitungungen für das Filmfestival in vollem Gange waren.



Was heisst eigentlich Bratwurst auf italienisch?


So eine Bühne bauen sie gerade auch in Lörrach auf. Es geht los mit dem Stimmenfestival und den Markplatzkonzerten, heute mit Chaka Khan. 

Aber nochmals zurück nach Porto Ronco. Ich hatte mir das Buch von Alain Botton vorgenommen "Der Lauf der Liebe". Es sieht aus wie eine Bibel, blau mit goldenen Lettern drauf. Aber es ist in weit verständlicherer Sprache verfasst und schafft es, bewusst zu machen, was wir - die schon etwas reiferen Erdenbürger - eigentlich wissen sollten, nämlich dass die Liebe kein Geschenk des Himmels ist, sondern eher eine Leihgabe, die es zu entwickeln und verfeinern gilt. Dies erfordert viel Übung und Arbeit, vor allem an sich selbst. So. Und wer darüber mehr erfahren will, muss das Buch lesen oder seine Intuition im Zusammenleben mit dem Partner oder der Partnerin mehr einsetzen. Intuition als eine   Wissensquelle - Prof. Dr. Markus Wild, Theoretische Philosophie. Sie ist mir (die Quelle) von allen - ich glaube sieben waren es - die liebste.

Die Begegnungen mit Ernesto waren sehr schön. Der kurze Besuch in seinem Zuhause gab Einblick in eine andere Welt und erinnerte mich daran, dass Bescheidenheit ein grosser Wert ist. 



Intragna


Ich werde mich nicht mehr über die fehlende Marquise, den maroden Wasserhahn in der Dusche oder die klemmende Eingangstür beklagen. Solange alles noch einigermassen funktioniert, lasse ich es halt so wie es ist und radle lieber ins Atelier, um die Revolutionsetüde von Chopin zu übern. Nebenbei - ich mache Fortschritte!

Im Fluge sind die vier Tage vergangen. Wir unternahmen wenig, unterhielten uns viel, waren aber auch immer wieder für uns. Es passte alles gut, uns erreichten keine beunruhigenden Nachrichten von zuhause und wir traten erholt die Heimreise an. Sie verlief zwar auch nicht ohne Stau. Aber der war im Vergleich zur Hinfahrt einigermassen harmlos.

Hier noch einige Impressionen
 






Danke Bettina für die wunderschönen Tage.♥️
Alla prossima😉

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