Kulturtag

Dass man mit unserer Familie gerne auch in die Vergangenheit reist, ist ein ungeschriebenes Gesetz. Solche Reisen gestalten sich meistens so, dass wir uns "alte" Kirchen anschauen. Bettina und Stefan hatten zwei ganz besondere Sehenswürdigkeiten ausgewählt. Die erste war die Kirche St. Peter in Mistail. Sie liegt in der Nähe von Alvaschein am Eingang zur Schinschlucht. Man vermutet, dass ihre Entstehungszeit in der Karolingischen Zeit um 800 liegt. Der Name läst darauf schliessen, dass es sich um ein Kloster - für Frauen - handelte. Diese hatten hier einen idyllischen Ort gefunden, so wie man ihn sich heute wünschen würde, wenn man genug hat von den Männern und dem "Gefallen müssen". In der Abgeschiedenheit lebt heute eine Familie, die sich um Kirche und Anwesen kümmert. Gänse und Hühner laufen frei umher. Allerdings wagt sich keines der Kreaturen in den Hof der kleinen Kirche, die von einer Mauer umgeben ist. Deshalb nahmen wir dort im Schatten unser Picknick ein. So wurden die Tiere nicht durch den Anblick der leckeren Brote, die Bettina vorbereitet hatte, in Versuchung geführt. Unsere beiden Fahrradhelden hatten bereits die Fahrräder vom Auto geschnallt und sich auf den Weg zur zweiten Sehenswürdigkeit gemacht. Sie waren sich allerdings nicht ganz einig darüber, welcher Weg denn am besten von Alvaschein über Thusis nach Rhäzüns führen würde. Die Autotrasse führte durch mehrere Tunnels. Und Stefan, zwar profimässig aber ohne Licht ausgerüstet, wollte sich das nicht antun. Dietmar wie immer risikofreudig, allerdings mit Licht und Satteltasche, würde einen Fahrradweg zwar auch vorziehen, aber schlimmstenfalls saust er auch über Teer.


   Los gehts 


    Frauenidylle


   Trinitat


   Überall Männer...


    ...und Gänse


   Gruppenbild mit Tischtuch


   Damit wir es nicht vergessen

Das zweite Juvel fanden wir ausserhalb des Dorfes Rhäzüns. Diese Kirche mit dem Namen "Sogn Gieri" (St. Georg") stammt aus dem 10. Jhd. Eine Legende besagt, dass der heilige Georg auf der Flucht vor Widersachern sich mit einem gewaltigen Sprung zu Pferd über den Rhein gerettet habe und zum Dank für den himmlischen Beistand diese Kirche erbauen liess. Es handelt sich übrigens um den Hinterrhein. Dies ein Hinweis für Eingeweihte...Die Kirche soll ein seltenes Beispiel einer vollständig ausgemalten Saalkirche nördlich der Alpen sein. Um die Kirche zu erreichen muss man vom Parkplatz aus eine heisse Ebene zu Fuss durchqueren, bis der Anstieg auf den kleinen bewaldeten Hügel zur Kirche führt. Paps meinte, wir wären schon mal hier gewesen, als wir Kinder noch klein waren. Allerdings hätte er nicht in Erinnerung, dass der Weg so steil gewesen sei...Mams liess es sich auf einer schattigen Bank am Fusse des Hügels gut gehen. Sie wollte lieber in der Ebene auf uns warten. Kirchen hat sie in ihrem Leben schon genügend gesehen...


   Der Weg ist das Ziel


   Mais und Schloss


   Schritt um Schritt


   Und angekommen!

   
    Auch Stefano ist hier - wo nur bleibt der zweite Held?

   
   Kämpft er etwa auch gegen einen Drachen - 
   oder sitzt er bei Kaffee und Kuchen neben einer andern Kirche?
   

Wie sich später herausstellte, waren sich die beiden Helden nicht einig, was bei Helden eigentlich die Regel ist. Ihre Wege trennten sich ziemlich aprupt. Der eine fuhr dem Hinterrhein entlang, der andere mogelte sich irgendwie durch, landete dann bei der Pfarrkirche in Rhäzüns und staunte darüber, dass man wegen einer durchschnittlichen Kirche so ein Aufhebens macht. Ja, da musste sich Held zwei trösten, und womit wohl??


   Wieder vereint


   Mit Ausblick

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