Ausflug nach Baden Baden

Ich war wahrhaftig noch nie im Festspielhaus Baden Baden. Die Bäderstadt liegt nicht grad nahe bei Lörrach, aber dass Igor Levit für den Pianisten Arcadi Volodos einsprang war Grund genug, die knapp 400 Km hin und zurück auf sich zu nehmen. Der russische Pianist Arcadi Volodos konnte wegen eines Sturmes den Flug von St. Petersburg nicht auf sich nehmen. Zum jetzigen Zeitpunkt gäbe es wahrscheinlich andere Gründe, die seinen Auftritt verhindern würden. 

Wir fuhren bei bestem Wetter in Dietmars Karosse in die Bäderstadt. Dort machten wir einen Spaziergang bis zum Friedrich Burda Museum und stiessen dabei auf eine Demonstration von Corona-Massnahmen-Gegner. Wir verzichteten auf eine Teilnahme… Auf einen Besuch im Museum mussten wir leider auch verzichten, der Ansturm auf die gehäkelten Korallenlandschaften war zu gross. 

So konnte Dietmar seine Geschäftskorrespondenz erledigen und ich war stolz darauf, dass er so gut aussah!

Das Programm, das Levit spielte war sehr ausgefallen: Sechs Choralvorspiele von Johannes Brahms in einer Bearbeitung von Ferruccio Busoni, das Adagio aus der Sinfonie Nr.10 von Gustav Mahler in einer Fassung für Klavier von Ronald Stevenson, drei Klavierstücke D 946 von Franz Schubert die er in seinem Todesjahr geschrieben hatte und die ich nicht kannte und von Sergei Prokofjev die Sonate für Klavier Nr.7 B-Dur op.83. - für mich der Höhepunkt des Konzertes. Wir hatten sehr gute Plätze in der zweiten Reihe, links. Ich konnte das phantastische Spiel von Levit aus bester Perspektive verfolgen. Meistens aber hatte ich meine Augen geschlossen - so viele für mich neue Klänge schlugen wie Wellen über meinem Kopf zusammen. Aber am meisten beeindruckte mich sein Pianospiel! Und mir wurde wieder einmal bewusst, wieso man das Klavier auf Italienisch „Pianoforte“ nennt. In den Coralvorspielen war manchmal nur noch ein Hauch von Tönen zu hören.Phantastisch!

Natürlich durfte auch der gemütliche Teil unseres Ausfluges nicht fehlen. Wir kehrten im Kaffee König ein!