Über den Wolken...

...gibt es eine unendliche Weite! Wobei am letzten Samstag überhaupt keine Wolken zu sehen waren. Nach dem Regen vom Donnerstag und Freitag, hatten sie sich in Nichts aufgelöst. Die Ballonfahrt war ein Geschenk von Dietmar zu meinem letzten Geburtstag. Ich war nicht sonderlich begeistert von der Idee, aber eben einem geschenkten Gaul...u.s.w. Immerhin gelang es mir, die Fahrt - man sagt „Fahrt" nicht „Flug" bis in den Sommer rauszuschieben. Am 7.7. sollte es dann aber mit dem Piloten Bernd Klank losgehen. Ich hatte mich nicht verhört, als er mich am Tag zuvor anrief und mitteilte, wir sollten um 05.15 Uhr auf dem Segelflugplatz bei Müllheim sein. 

Der Wecker klingelte um 03.30 Uhr. Eine Stunde später fuhren wir los. Wir waren die ersten auf dem Parkplatz, mitten in einer Wiese. Aber es dauerte nicht lange, bis auch die andern Ballonfahrer eintrafen. Für acht Personen wäre Platz gewesen im Korb. Wir waren sieben.

Ich staunte nicht schlecht, als ich den kleinen Korb erblickte. Es war wirklich ein Korb, so einer wie der von Moses, nur nicht mit Pech angestrichen und etwas grösser. Zuerst galt es aber, den Ballon aufzurollen ihn mit Gas zu füllen, so dass sich der im Gras liegende Korb aufstellte. Dann hiess es reinkraxeln und los ging’s.

Am Anfang war mir unheimlich zu Mute. Irgendwie war mir etwas übel, so als würde ich seekrank werden. Als ich realisierte, dass wir wirklich total ungesichert in die Höhe schwebten, musste ich mich erst mal auf dieses Ereignis einlassen. Es war einfach so. Ich musste mich ergeben und dann ging es mir auch schon besser. Als ich erfuhr, dass wir bis auf etwa 1000 Meter steigen würden, wurde mir nochmal ziemlich mulmig. 

Inzwischen war der Tag angebrochen. Wir schwebten von Müllheim Richtung Buggingen und liessen uns vom schwachen Südostwind treiben. Die Sicht war herrlich und es war ganz still, abgesehen von den Momenten, in denen das Gas in den Ballon getrieben wurde. Dann rauschte es, und ich glaubte mich im vorsintflutlichen Badezimmer meiner Kindheit, in dem der Boiler über der Badewanne ähnliche Geräusche von sich gab. 

Das Schweben, so ruhig, leicht und ziellos, fühlte sich an, wie eine Meditation. Ein Hinaustreten aus dem Alltagstrott, ein sich Hingeben und Loslassen.


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