Ferien in Follonica

Was man alles so erlebt mit einer jungen Familie mit zwei Kleinkinder. Da sehe ich, was ich verpasst habe und frage mich auch gleichzeitig, ob ich überhaupt die Nerven gehabt hätte für ein solches Unternehmen. Annina und Roger sind ein ideales Paar, diese Aufgabe zu stemmen -  zuhause, aber auch hier in einer zwar kinderfreundlichen aber doch fremden Umgebung. „Golfo del Sole“ bietet alles, was den Aufenthalt mit kleinen Kindern erleichtern kann: angenehme kleine Bungalows, Kinderspielplätze, einen grosszügigen Sandstrand, Einkaufsmöglichkeiten, kleine Restaurants und sogar eine Kinderdisco am Abend.
Angekommen bin ich gestern Abend nach einer abenteuerlichen Reise mit dem Zug. Wegen einer Verspätung in Chiasso verpasste ich den Zug in Rom. Zusammen mit andern Reisenden, darunter zwei reizenden Damen, die ebenfalls dem Klima zuliebe mit dem Zug unterwegs waren und sich in der 1.Klasse verwöhnen lassen wollten, stand ich im überfüllten Mailänder Bahnhof an einem improvisierten Schalter, der eigens wegen unvorhergesehenen Fahrplanänderungen eingerichtet worden waren und hoffte auf Ersatz. Alles kam gut, ich durfte in der Working Class die Weiterfahrt antreten. Die erste Klasse war voll und die zweite übervoll. Ich war sehr froh, die Sprache einigermassen zu beherrschen und konnte mich so ganz nett mit fremden Menschen unterhalten. Solche Begegnungen hat man ja im Alltag nicht. Roger und Paula holten mich in Follonica am Bahnhof ab. Ein erstes gemeinsames Nachtessen mit zwei übermüdeten Kindern - ein erster Eindruck der riesigen Ferienanlage - und ein unabsichtlich ausgelöster Alarm in meiner Behindertenunterkunft - weiss der Kuckuck, wieso man mir die zugeteilt hatte - rundeten den ersten Ferientag ab. 
Es ist schön, hier zu sein. Ich werde die Familientage sehr geniessen. Ich muss nichts beweisen, mich zu nichts zwingen, ich darf mich einfach nur dem Familienrhythmus anpassen und erleben, was auf mich zukommt. Das schönste Geschenk aber ist, dass ich gewisse Dinge dank Paula und Clara wieder mit Kinderaugen betrachten kann. So finde ich eine Kinderdisco überhaupt nicht blöd, weil ich dank Paula ja ein bisschen dazu gehöre.













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