Trieste

Seit vier Tagen sind wir in dieser Stadt im äussersten Norden der Adria. Wir haben bereits eine Schifffahrt entlang der Küste genossen, dies nach der Besichtigung des Schlosses Miramare. Triest liegt in einer geschützten Bucht. Anfangs des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des 1. Weltkrieges war die Stadt ein wichtiger Handelsknotenpunkt. Sein Hafen verband die im Mittelmeerraum gelegenen Ländern mit der ganzen Welt. 




Erzherzog Maximilian, der jüngere Bruder von Kaiser Franz Joseph und Gemahl der berühmten Sisi, liess dieses prachtvolle Schloss Mitte des 19.Jahrhunderts auf der Landspitze bei Grignano erbauen. Gemeinsam mit seiner Gemahlin bewohnter er es nur kurze Zeit. Er fühlte sich zu Höherem berufen. Napoleon III setzte ihn als König von Mexiko ein. Hier ereilte ihn jedoch ein trauriges Schicksal. Er war nur bei einer kleinen klerikalen Minderheit anerkannt. Sowohl Maximilian als auch seine geliebte Frau Charlotte, eine belgische Prinzessin, waren wohl nicht sehr begabt in der Erkennung der Realität. Bald nach seiner Amtsübernahme wurde Kaiser Maximilian erschossen. Seine Frau Charlotte wurde als geisteskrank erklärt. Sie überlebte ihren Gatten um 60 Jahre. 




Besuch von Kaiserin Sisi, in schwarzer Kleidung, bei Erzherzogin Charlotte auf Schloss Miramare

Kaiser Maximilian mit Zepter und Krone

Hier soll Charlotte gemalt und gespielt haben…

Das Klavichord, Marke unbekannt…

Der Träumer Maximilian, ein begeisterter Seefahrer, Botaniker und Romantiker

So kehren auch wir in die Realität von Triest zurück. Der Dichter Umberto Sabo soll in einem seiner Gedichte geäussert haben, Triest versprühe eine mürrische Eleganz. Dem kann ich nur zustimmen.
Die folgenden Bilder geben diesen Charme wieder:
Piazza dell‘Unità d‘Italia 
Casa Bartoli mit Transparenten, welche die Wiederherstellung des Freien Territoriums Triest fordern, also den Zustand, er von 1947 - 1954 geherrscht hat. Damals wurde Triest von den Vereinigten Staaten, dem Vereinigten Königreich und Jugoslawien verwaltet.

Der Dichter war nicht nur beliebt - er war wohl ein Anhänger Mussolinis.

Der Canal Grande reichte ursprünglich bis zur Kirche Sant‘Antonio Nuovo. So konnten Handelsschiffe mitten in die Stadt fahren.

Er steht auf der Piazza della Borsa und wartet wahrscheinlich aufs nächste Börsengewitter

Die Roller-Italianità - 

Ohne Theater geht gar nichts

Und hier kommt nochmals die mürrische Eleganz zum Tragen, gepaart mit sprödem Charme.

Das Mädchen fädelt eine Nadel ein, um die italienische Flagge zu nähen.














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