Icefields
30.06.2016
Aber lassen wir das.
Unsere Stimmung war heute morgen etwas angeschlagen. Soviel von den "nicht nur schönen Dingen". Es ist vorallem für mich eine grosse Herausforderung, die Enge des fahrbaren Untersatzes, der ja vergleichsweise sehr luxuriös ist, aber dann doch auch wieder eng werden kann, auf längere Zeit zu ertragen. Ich brauche meinen privaten Raum. Den gibt es zurzeit nicht. Auch ärgere ich mich über das winzige Waschbecken, an dem ich abends versuche, meine Toilette zu machen, um die Dusche für den Morgen aufzusparen. Auf meinem zwar geliebten Alkoven kann ich nicht sitzen, ohne meinen Hals geradezu halsbrecherisch zu verrenken. An Schreiben im Bett ist also nicht zu denken. Zudem ist mein Seidenschlafsack inzwischen so zerrissen, dass er nur noch als "Nuscheli" zu gebrauchen ist, was ab und zu von Nöten ist. Und wenn wir tagsüber auf dem Highway oder auch weniger komfortablen Strassen unterwegs sind, rasselt das Geschirr im Schrank, der Herd tschettert und die Toilettentür springt andauernd auf. Man kann sich bei dem Lärm nicht unterhalten und fährt halt stundenlang stumm vor sich hin.
Zum Glück ist da die traumhafte Natur, die manches wieder ins Lot bringt. Zum Beispiel ein Spaziergang zu den Sumwapta- oder Athabasca Falls. Und heute hatten wir sogar einen Bären am Strassenrand gesehen. Das heisst, wir sahen eine Ansammlung von Autos, dann Menschen, die wie aufgescheuchte Hühner kreuz und quer mit Fotoapparaten, mit und ohne Stativen, Handies und Filmkammeras umher rannten. Und irgendwann entdeckten wir auch den armen Bären, der offensichtlich irritiert von soviel Aufhebens, die Strasse überquerte und im Gebüsch verschwand.
Tolle Fotos im Icefield- Zentrum, hier sogar eines mit James Stewart, angehimmelt von zwei Garzien
p-dur
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